Struktur der Gemeindeleitung

Unsere Gemeindeleitungsstruktur hat die Gemeindeleitung in einem intensiven geistlichen Prozess mit ausführlicher biblisch-theologischer Besinnung erarbeitet. Informationen über Modelle anderer Gemeinden und viel Gebet sind darin eingeflossen. 

In zwei Veranstaltungen „Gemeinde im Gespräch“ gab es viele Rückmeldungen und konstruktive Ergänzungen und Kommentare. 

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Grundverständnis der Leitung in der Gemeinde Jesu ​

Jesus macht in Matthäus 20,25-28 (Markus 10,41-45; Lukas 22,24-27) deutlich, dass Leitung in seiner Gemeinde gänzlich anders geschieht als in ihrer Umwelt. Mit dem Satz „So soll es unter euch nicht sein!“ durchkreuzt Jesus alle menschlichen Vorstellungen von „oben und unten“, „bestimmen und bestimmt werden“, „Macht und Ohnmacht“ sowie „Groß und Klein“.

In der Gemeinde Jesu geht es nicht um „Herrschaft“ und „Posten“, sondern um Dienen. Das Beispiel vom Lösegeld macht dabei deutlich, was Jesus unter Dienen versteht: Lösegeld ist dazu da, einem Menschen zum Leben zu verhelfen. Damals war es das Loskaufgeld für Sklaven. Viele Herrscher schränken den Lebensraum anderer ein. Jesus sieht sich im Gegensatz dazu als Diener, der Menschen Lebensraum gibt.

So bedeutet leiten auch nicht, die eigenen Vorstellungen durchzusetzen, sondern andere „auf den Weg bringen“, ihnen etwas ermöglichen, sie „anleiten“.
In 1. Korinther 12,28 spricht Paulus in Bezug auf die Leitung von der „Steuermannskunst“ (Kybernetik). Der Steuermann ist nicht der Kapitän des Schiffes und so sind auch die Leiter in einer Gemeinde nicht die Herren der Gemeinde. Der Herr der Gemeinde ist und bleibt Jesus.

Ohne Macht kann keine Leitung funktionieren. Auch eine Gemeindeleitung kann nur wirksam arbeiten, wenn sie Vertrauen in der Gemeinde genießt und ihr Autorität zuerkannt wird. Macht steht aber immer auch in der Gefahr missbraucht zu werden. Vor Missbrauch von Macht in der christlichen Gemeinde schützen…

  • …die Frage: Welche Motive treiben mich in meinem leitenden Dienst?
  • …das Bewusstsein: Jesus ist Herr der Gemeinde!
  • …die Tatsache, dass Leitung in der christlichen Gemeinde immer im Team geschieht.

Allen in der Gemeinde Jesu ist der Geist Gottes verheißen und der direkte Zugang zu Gott möglich. So geschieht Leitung immer gemeinsam und verantwortet sich vor der gesamten Gemeinde.

Das Bild vom Leib für die Gemeinde Jesu (Römer 12 und 1. Korinther 12) und die unterschiedlichen Gabenlisten in den neutestamentlichen Briefen (u.a. Römer 12,7-8; 1. Korinther 12,4-11.28-31; Epheser 4,11-12) machen deutlich: Leitung und auch verschiedene Funktionen von Leitung sind Gaben Gottes, die in der Fürsorge für die Gemeinde eingesetzt werden sollen. Zur Gabenorientierung gehört auch die Aufteilung von Leitungsaufgaben, wie sie sich dann in den unterschiedlichen Ämtern, die im NT genannt werden, zeigt: Älteste/Bischöfe, Diakone.

Älteste (Vorsteher) sind Lehrer (Wächter vor Irrlehren). Sie ordnen, beten und üben Seelsorge (z.B. Krankensalbung, Jakobus 5). Älteste sind Hirten, aber nicht Besitzer der „Herde“.
Die Ältestenspiegel in den Pastoralbriefen (1. Timotheus 3,1-7; Titus 1,5-9) machen deutlich: Sie sollen lehren, ein vorbildhaftes Leben führen und im Glauben schon Erfahrung haben.

Diakone wissen um ihre auch fremd bestätigten Gaben und Talente und setzen diese mehr im Bereich der Organisation und konkreten Umsetzung von Aufgaben ein. Sie kümmern sich um die Bedürfnisse der Gemeinde (vgl. u.a. Apostelgeschichte 6,1-7; 1. Timotheus 3,8-13).

Struktur unserer Gemeindeleitung

Die Gemeindeleitung wird aus einem Ältestenkreis gebildet. Dieser verantwortet die Gesamtleitung der Gemeinde.
Dazu berät die Gemeindeleitung grundsätzliche Fragen in Bezug auf die Gestaltung des Gemeindelebens und den Weg der Gemeinde. Sie verantwortet letztendlich Lehre und Seelsorge in der Gemeinde. Sie ist Ansprechpartner für die Diakone, die einzelne inhaltliche und organisatorische Bereiche der Gemeindearbeit verantworten.

Für einzelne Bereiche der Gemeindearbeit sind verantwortliche Diakone berufen. Die Diakone sind direkte Ansprechpartner für die Mitarbeiter in einzelnen Gruppen und Arbeiten ihres Bereichs. Sie arbeiten nicht unbedingt selbst in den einzelnen Bereichen mit.

In den einzelnen Arbeitsgruppen werden die operativen Themen im jeweiligen Gebiet erarbeitet und durchgeführt.