ACHTUNG — Update zum Tagesablauf am 30.03. im Artikel —

Was passiert, wenn wir mit den Augen Jesu unsere Stadt und die Menschen unserer Umgebung sehen? So lautete die Kernfrage des Aktionstages im Rahmen unserer „Zukunftswerkstatt“. Immer häufiger tauchte dieses Stichwort in den letzten Wochen in der Gemeinde auf. In Predigten, Ansagen und einem Infobrief wurde das Thema vorbereitet und zum Aktionstag eingeladen.

Wo und wie können wir als Gemeinde für unsere Stadt und Umgebung „relevant“ sein?

Was bewirken wir bei den Menschen unserer Umgebung? Mit einem Bild gesagt, das Jesus gebraucht hat: „Wie können wir Salz und Licht sein?“ 


Mit ca. 70 Teilnehmern – altersmäßig bunt gemischt – ging es nach einem gemeinsamen Mittagessen los. André Häusling hatten wir als kompetenten und begeisternden Begleiter für diesen Prozess eingeladen. Nachdem er sich selbst vorgestellt hatte, brachte er uns Inhalte und Methoden des Aktionstages nah. Ihm war als ein Leitgedanke wichtig, dass motiviertes Handeln nur aus emotionaler Betroffenheit heraus entsteht. Gibt es in uns so etwas wie eine „heilige Unzufriedenheit“, die uns handeln lässt? Ein gutes Beispiel für diese Motivation ist Martin-Luther King. Er hat nicht gesagt „I have a plan“ (Ich habe einen Plan), sondern „I have a dream“ (Ich habe einen Traum). Was ist unser Traum, der uns anspornt und motiviert?

In Gruppen von vier bis fünf Personen sollten wir uns auf den Weg machen, um mit Jesu Augen unsere Stadt zu sehen. Was löst bei uns Freude oder Sorgen aus? Wo finden wir Einsamkeit, Armut, Obdachlosigkeit – und was macht das mit uns? In einer kurzen ersten Runde klärte jede Gruppe folgende Fragen:

  • Was möchten wir herausfinden? Welche Kernfragen möchten wir beantworten?
  • Was und wen möchten wir beobachten? Wo wollen wir beobachten?
  • Wie gehen wir vor? Welche Methoden setzen wir ein? Wer macht was?

Dazu hatte André Häusling drei Methoden vorgestellt:

  • Beobachtung: hinschauen und erleben-wei Stunden „mit Jesu Augen“ durch Bad Homburg laufen,
  • Interview: ins Gespräch kommen und verstehen, was Menschen in unserer Stadt bewegt,
  • Selbsttest: Dinge ausprobieren – sich in die Lage anderer Menschen versetzen, z.B. sich selbst mal ½ Std. als Obdachloser in die Fußgängerzone setzen.

Eine weitere Möglichkeit konnte sein:

  • hierbleiben und das alles im Gebet begleiten (Eindrücke?/ Was will uns Gott aufs Herz legen?)

Auch wenn die Durchführung etwas Überwindung kostete, es sollte sich lohnen. Nach ca. zwei Stunden kamen die Gruppen wieder. Mit Kaffee und Kuchen gestärkt ging es dann daran, die erlebten Dinge zusammenzutragen. Schnell füllten sich die Wände an drei Stationen mit Zetteln, auf denen die wichtigsten Stichworte zu drei Themenbereichen notiert waren:

  1. Was hat mich begeistert?
  2. Welche Ideen / Anregungen habe ich bekommen?
  3. Was hat mich schockiert / nachdenklich / traurig gemacht?

Jeweils über 60 Voten ergaben eine Fülle von Anregungen, die noch zu sichten und weiter zu bearbeiten sind. Wie bei einem Buffet wurden die verschiedenen Beobachtungen zusammengetragen. Nach dem Motto „Prüfet alles und behaltet das Gute“ heißt es dann, daraus nächste Schritte zu entwickeln.

Einige berichteten auch von ihren Erfahrungen:
Erschreckend ist, dass die Stadt nichts zu brauchen scheint. Die Menschen sind satt in jeder Hinsicht.Da wurde von Lebensgeschichten erzählt, die Menschen loswurden, aber auch davon, dass eher Ratlosigkeit herrscht, wenn es um Kirche und christlichen Glauben geht. Erstaunlicherweise sind viele Menschen sehr offen. Aber die existenziellen Fragen werden kaum gestellt. Wir sind überzeugt, dass wir manche Antworten haben. Aber es scheint unklar, wo die Menschen hingehen, wenn sie Antworten suchen.


André Häusling bündelte den Aktionstag in dem Satz: „Wir haben zum Äußersten gegriffen und angefangen mit Menschen zu reden.“Im nächsten Schritt werden wir das Gehörte näher anschauen, sortieren und daraufhin befragen, welche Aufgaben , die wir anpacken sollten, daraus erwachsen.

Für das abschließende Feedback durfte jeder einen Punkt in einer Matrix platzieren, die den Inhaltsreichtum und den Spaßfaktor des Tages abbildete. Es zeigte sich, dass die meisten den Tag inhaltsvoll fanden und es ihnen auch Spaß gemacht hat, mit dabei zu sein. Dass mancher auch innere Hürden überwinden musste, das war schon von Anfang an klar.

Manche haben noch einen langen Blick auf die Ergebniswände geworfen und viele waren noch längere Zeit in intensive Gespräche vertieft.

Wer zusätzliche Anregungen für den weiteren Zukunftsprozess hat, kann die gerne bei einem Mitglied der Gemeindeleitung loswerden.

Und alle – auch solche die beim Aktionstag nicht mit dabei sein konnten – sind eingeladen zur Weiterarbeit beim “Follow-up“ am 30. März.

 

Tagesablauf am 30.03.2019

  • Start        13.00 Uhr (ohne vorheriges gemeinsames Mittagessen)
  • Ende        ca. 17.30 Uhr
  • Ort           Durchgehend im neuen Gemeindehaus
  • Pausen    2 Kaffeepausen -> bitte einige Kuchen mitbringen

Programm

  1. Rückblick auf den Aktionstag vom 23.02.19 (auch für solche, die nicht dabei sein konnten)
  2. Konkretisierung in Arbeitsgruppen: Welche Menschen in Bad Homburg sind uns wichtig?
  3. Impuls: Gemeinde neu denken – Zukunft gestalten
  4. Erarbeitung von Lösungsansätzen in Kleingruppen zu den Fragen: Wo in Bad Homburg gehen Menschen hin, wenn sie Antworten auf und für das Leben suchen? Wo und wie suchen sie? Was können wir als Gemeinde tun, um bei solchen Fragen gefunden zu werden?
  5. Gebetsgemeinschaft
  6. Klärung möglicher nächster Schritte in unserem Zukunftsprozess

 


Bildnachweis: Photo by icon0.com from Pexels

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